Die Staatsanwaltschaft München hat eine weitere Anklage gegen einen ehemaligen Vorstand von Wirecard erhoben. Burkhard Ley, der lange Zeit Finanzvorstand bei Wirecard war und später als Berater des Vorstands tätig war, wird von den Ermittlern wegen verschiedener Vergehen angeklagt, darunter Bilanzfälschung, Marktmanipulation, Betrug und Untreue.

Den Ermittlungen zufolge soll Ley gemeinsam mit dem ehemaligen Wirecard-Chef Markus Braun, einem österreichischen Staatsbürger, und anderen Top-Managern umfangreiche Umsatzmanipulationen durchgeführt und Scheingeschäfte mit Drittkunden in Asien vorgetäuscht haben. Dies sollte angeblich dazu dienen, den Kurs der Wirecard-Aktie künstlich zu steigern. Gleichzeitig hätten die manipulierten Jahresabschlüsse dazu gedient, Geld von Banken zu beschaffen, was insgesamt zu einem Schaden von mehreren hundert Millionen Euro führte.

Die Verteidigung von Ley hat die Anschuldigungen als unbegründet zurückgewiesen. Sie argumentiert, dass Ley bereits vor den wesentlichen Vorgängen des Skandals aus dem Unternehmen ausgeschieden sei und einen „strategischen Beratungsvertrag“ erhalten habe, der nichts mit den operativen Geschäften von Wirecard zu tun hatte. Laut Ley’s Anwalt Norbert Scharf wird sein Mandant weiterhin aktiv seine Unschuld beteuern und darlegen, dass er keine strafrechtlichen Vergehen begangen hat.